In ihren Gemälden verwebt Franziska Maderthaner Gegenständliches und Expressionistisches. Aus ihren Farbschüttungen und radikalen Malgesten entwinden sich Körper, Stillleben und Objekte. Oft und gern verwendet sie dabei Zitate aus der Geschichte der Malerei, die sie mit aktuellen Bildwelten durchmischt und aus denen amorphe Farbwelten wachsen.
In der Kunstfabrik Groß Siegharts zeigt Maderthaner ihre aktuellen Portrait-Serien – passend zu den Galerieräumen selbst, die sich in der ehemaligen Großbürgertums-Wohnung der Fabriksbesitzer befinden. Damit lässt Maderthaner das oft als konservativ geltende Genre der Portrait-Malerei im 21. Jahrhundert ankommen. Die Künstlerin inszeniert sich selbst als Rubens, den großen flämischen Barockmaler. Setzt Freunde und Familie in Bildwelten, die der Betrachter als Egger-Lienz oder Bronzino wiedererkennt. Und schreckt selbst davor nicht zurück, Picasso und Jackson Pollock als fakes zu portraitieren.