Schwarzingers zentrales Thema ist der Mensch bzw. die Menschlichkeit mit all seinen Bedeutungen. Er stellt Menschen in jenen Facetten dar, die in Summe, wie auch im Moment menschliche Existenz im weitesten Sinne ausmachen. Ganz so wie wir uns selbst immer wieder (be)finden, stellt Franz Schwarzinger den BetrachterInnen einen Spiegel der Existenz vor Augen: Einmal lachend, dann wieder weinend, entblößt, schemenhaft, verborgen, hinter einer Maske versteckt, oder nur auf einen Körperteil reduziert, manchmal mit einem anderen Körper oder Menschen vereint, auch als irreales (Fabel-)Wesen, aggressiv, melancholisch, rätselhaft. Betrachtet man sein Ouevre, so hat er bisher zwar unzählige Annäherungen an die menschliche Natur abgebildet und ist dennoch ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten; künstlerischen Facetten der Menschlichkeit.
Flüchtige BetrachterInnen könnten versucht sein, im Menschenbild Schwarzingers vordergründig irritierende Aspekte zu sehen. Dies wäre eine von ihm nicht gewollte zu einseitige Annäherung, vielmehr betont Schwarzinger die Ironie, den Sarkasmus seiner Arbeiten, die in gewisser Weise auch an Karikaturen erinnern mögen.
Die spielerische Bandbreite seiner Menschenbilder zeigt sich auch in den themenbezogenen Illustrationen im jüngst erschienen „Brünnerstraßler ABC“ (Text: Thomas Hofmann).
Graphische wie auch malerische Elemente
Bestimmend in Schwarzingers Arbeiten ist das gekonnte Nebeneinander von graphischen und malerischen Elementen, er versteht es meisterhaft, den kraftvollen, expressiv, spontan gesetzten Strich mit einer ruhigen Fläche zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen. Selbst dynamische Farbspritzer ordnen sich in das Bild ein, nichts ist dem Zufall überlassen, obwohl er gern experimentiert.
Seine Bilder reichen von postkartengroßen Zeichnungen bis zu großformatigen, mehrschichtig gemalten Leinwänden. Diesen liegt immer eine kleinformatige Arbeit zugrunde. Es kommt vor, dass er sich der weißen Fläche vorerst als Zeichner nähert und erst danach wohldosiert Farbflächen positioniert. Es kommt auch umgekehrt vor: Er setzt eine Farbschicht kraftvoller Pinselhiebe auf das Papier, lässt es über Nacht trocknen, ehe er eine andere Farbe wählt, um eine zweite Schicht aufzutragen; diesmal bildet ein kräftiger Kohlestift, der klare Linien und Positionen schafft, den Abschluss.