Das war: Hil de Gard

Bildeinheiten, die als „Wörter“ fungieren, reiht Hil de Gard zu Sequenzen einer ungewöhnlichen, internationalen Geschichte des Alltags. Sie operiert vor allem mit Zeichen, die auf ihre konkrete Ausformung hin überprüft werden.

Was sich normalerweise dekorativ auf Tischtüchern und Servietten mustert, nimmt Hil de Gard zum Anlass für eine breit angelegte Fragestellung zum Thema „Raster“. Dabei wird jede Zeichnung zum Rasterkreuzverhör. Wie es dem Schriftsteller auf der sprachlichen Ebene um die Positionierung aktueller Wortbedeutungen geht, so geht es der Künstlerin Hil de Gard auf der visuellen Ebene um die Frage, wie die Zeichen im sozialen Raum entstehen. Strichmännchen als Flaggenzeichen sind wie Morsedaten nebeneinander gesetzt zu formalen Einheiten, die als Einheit die Einheit eines Satzes bilden. Sprichwörtlichkeit, Sprachwirklichkeit, Zeichenhaftigkeit – tatsächlich definiert Hil de Gard täglich ein Leben mit neuen Bezeichnungen und entfaltet Worte wie Fächer. 

Die Eröffnung in Bildern:

Eröffnung

18. September 2021, 19 Uhr


Ausstellungszeitraum

18. September bis 31. Oktober 2021

Hil de Gard (*1964, Lustenau, lebt in Wien)

studierte Tanzpädagogik am Konservatorium der Stadt Wien, System: Rosalia Chladek, Abschluß 1986, seit 1990 zahlreiche Ausstellungen in ganz Österreich, arbeitet im Grenzbereich von Sprache / Signet / Piktogramme / Zeichnung / Objekt (z.B. intarsierte Holztische aus der Serie –tisch), aber auch als Performerin (Radschlag in diversen Stadträumen, dazu Fotos und Zeichnungen)