Jakob Gasteiger zählt zu den bekanntesten österreichischen Malern seiner Generation und gilt als Vertreter der analytischen Malerei. Er befragt in seinen Arbeiten Parameter der Malerei und thematisiert, erweitert und durchbricht die Grenzen von Graphik, Malerei und Skulptur.
Die umfangreichste und zugleich bekannteste Werkgruppe des Künstlers bilden seine meist monochromen Bilder mit reliefartigen Strukturen, die sich durch das Verwenden einer Kammspachtel beim Auftragen der Farbe auf dem Bilduntergrund abbilden.
Die Farbe wird innerhalb dieses Arbeitsprozesses von Gasteiger nicht als Inhalts- oder Bedeutungsträger eingesetzt, sondern als Material per se. Das Farbmaterial dient dem Künstler zur Untersuchung von Fragen nach Farbmaterialien und den Grenzen zwischen Nichtfarbe zu Farbe, von Material, Farbe und Buntheit.
Die Kammspachtel ist Gasteigers Werkzeug. Sie ersetzt den Pinsel und ermöglicht ohne persönliche Handschrift im Sinne eines mechanischen Prozesses zu arbeiten.