Ein Experiment an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technik: Die beiden Waldviertler Künstler Melanie Wurth und Georg Kuttelwascher begeben sich als Forscher auf ein Feld vermeintlicher Widersprüche. Kann Kunst Wissenschaft sein und Wissenschaft Kunst? Die Ausstellung „unbemannt“ hinterfragt kritisch die Methoden beider Disziplinen.
Ein mechanischer Webstuhl, der seit Jahrzehnten keine Funktion mehr erfüllt, wird akribisch genau in seine Einzelteile zerlegt. Die Maschine ist aufgeladen mit technischem Spezialwissen und textiler Vergangenheit. Anstatt sie aber ihrem eigenen Schicksal zu überlassen, wird sie im Kontext der Ausstellung zum Kunstobjekt erhoben. Nach skurrilen, scheinbar wissenschaftlichen Kriterien kategorisiert, werden die spröden, verbrauchten Bruchstücke archiviert und musealisiert.
Der „unbemannten“, weil dekonstruierten Maschine steht die technische Durchdringung des menschlichen Körpers gegenüber. Georg Kuttelwascher nimmt medizin-technische Abbildungen des Menschen zum Vorbild und überträgt die kontrastreiche, monochrome Röntgen-Ästhetik auf seine großformatigen Ölbilder. Durch die überreizt dichte Aneinanderreihung der Arbeiten wird eine Intensität erzeugt, die Unruhe stiftet. Das Eindringen in den Menschen durch Wissenschaft und Technik erscheint als unheimliche Bedrohung. Die Ausstellung wird dadurch auch zum Experiment für den Betrachter.