Die Vorliebe für Details und ein versiertes Auge für die ästhetischen Elemente ihrer Umwelt treibt die junge Grafik-Studentin Nora Eckhart an, mit verschiedenen grafischen Techniken zu experimentieren. Im Projektraum junge Kunst präsentiert die gebürtige Waldviertlerin ihre neuesten Arbeiten: Kleinformatige Zeichnungen und Drucke sowie einen Stop-Motion-Kurzfilm.
Die Faszination des lockeren Strichs des niederländischen Landschaftsmaler Jacob Isaackszoon van Ruisdael (17. Jahrhundert) ist Ausgangspunkt der grafischen Arbeit „Muster nach Ruisdael“. Nora Eckhart bearbeitet einen winzigen Ausschnitt spielerisch weiter: Sie zeichnet mit Tusche, setzt die Zeichnung fort mit Linoldrucken und Radierungen und projiziert die entstandenen Muster auf die Wand.
Die Künstlerin arbeitet sowohl frei assoziativ als auch streng konzeptionell. In der Kozept-Serie „Strichebenen“ schafft sie formale Zusammenhänge zwischen Textformatierungszeichen, Zoo-Tieren hinter Gittern und Kritzeleien.
Im Kurzfilm „Abwanderungsareal“ fügt Nora Eckhart fotografisch festgehaltene Stimmungen und Eindrücke einer verlassenen Textilfabrik aneinander. Wie fühlt sich ein einzelner Mensch, der eine Industrieruine betritt? Die Stop-Motion-Arbeit ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit einem Aspekt der Region, in der die Künstlerin aufgewachsen ist.