“Protestiert nicht gegen mein Werk, protestiert gegen die Welt, die darin vorkommt”, erklärt der spanische Konzeptkünstler Santiago Sierro. In New York hat er Asylwerber dafür bezahlt, 50 Tage lang für jeweils vier Stunden in Pappkartons auszuharren. 2003 lies er bei der Biennale in Venedig den Pavillon absperren und bewachen: nur mit einem spanischen Pass durfte das leere Gebäude betreten werden.
Santiago Sierra’s Interventionen thematisieren den Ausverkauf des Körpers und den Umgang mit Lohnarbeit, Armut und Migration in der kapitalistischen Gesellschaft. Der Raum für Kunst im Lindenhof gibt nun anhand Sierra‘s Fotoserie „111 Konstruktionen mit 10 Elementen und 10 Arbeitern“ einen umfassenden Einblick in seine wichtigsten Kunst-Aktionen und politischen Statements.