SMS, New York 1968 – Eine Edition

1968 war „SMS“ noch nicht die Abkürzung für einen Kurznachrichtendienst, sondern für eines der bekanntesten Kunstmagazine New Yorks. „Shit Must Stop“ ist der vollständige Name.

Herausgeber war der US-amerikanische Maler William Copley. Inspiriert vom Anspruch der Fluxusbewegung, Kunst und Leben miteinander zu verbinden, wollte er ein Magazin entwerfen, das künstlerische Ideen einem breiten Publikum zugänglich macht. Fluxus, Concept- und Pop-Art waren in „SMS“ ebenso vertreten wie die Surrealisten und die Künstler des Dadaismus.

Das Besondere am Kunstmagazin „SMS“ ist, das für jede Ausgabe zehn namhafte KünstlerInnen eingeladen wurden, einen Beitrag zu gestalten. Und diese Beiträge waren in den seltensten Fällen Texte. Christo reichte die Skizze eines umhüllten Gebäudes ein, Marcel Duchamp einen Rezeptblock und einen Eisstiel und Roy Lichtenstein bastelte einen bunten Papierhut.

Alle zwei Monate wurde „SMS“ mit all seinen Beiträgen in Kartonboxen verpackt und an die 2.000 Abonennten verschickt. Das Öffnen einer „SMS“-Box sorgte jedes Mal für Überraschungen: Zeichnungen, Tonbänder, Briefe, Postkarten und Gedichte kamen zum Vorschein. Oft zielten die Objekte auf die Partizipation des Rezipienten ab und waren Handlungsanweisungen zur eigenen Kunstproduktion. Der Aufwand von „SMS“ war gewaltig, mußte doch jeder künstlerischer Beitrag 2.000 Mal kopiert werden. Als Yoko Ono eine zerbrochene Teetasse einreichte, waren fleissige Helfer tagelang damit beschäftigt, 1.999 weitere Teetassen zu zerschlagen und sie versand-fertig in kleine Plastiksäckchen zu verpacken. Nach einem Jahr stellte „SMS“ seine Produktion ein.

Kurator Franz Part wird die komplette ‘SMS’-Edition erstmals im Waldviertel präsentieren.

 

Die Eröffnung in Bildern

Eröffnung

01. April 2017, 19 Uhr


Ausstellungszeitraum

2. bis 30. April 2017