Koordinaten beschreiben die exakte geographische Lage eines Ortes. Was einen Ort aber ausmacht, die Menschen und die Gestaltung ihrer Umgebung, lässt sich nicht an einer Landkarte ablesen. Die aus Wien stammende Künstlerin Sophia Hatwagner begibt sich auf Spurensuche, um Auffälliges und Alltägliches aus einem Ort im Kontext einer Ausstellung neu zu positionieren. In der Installation „48° 47′ N, 15° 24′ O“, die ab 25. Mai 2013 im Projektraum junge Kunst in der Kunstfabrik Groß Siegharts zu sehen ist, setzt sie sich mit dem Waldviertel und insbesondere mit Groß-Siegharts auseinander.
Sophia Hatwagner verwendet in ihren Arbeiten found footage, also vorgefundenes Material. Artefakte aus der Umgebung bzw. sogenannte „Alltagsfossilien“ werden in ihren raumspezifischen Installationen von einem Außenraum nach innen transformiert. Sie macht Elemente und Stimmungen eines Ort sichtbar, die im Alltag vielleicht gar nicht oder nur beiläufig wahrgenommen werden. Die Installation wird zu einer Art Bestandsaufnahme, in der Gegenstände mit neuer Bedeutung aufgeladen und Assoziationen freigesetzt werden. Durch neue Perspektiven entstehen imaginäre Räume, die je nach Betrachter variieren können.